Museum für alle

Eines unserer Ziele ist die Inklusion, wie es der Titel „Museum für alle“ ausdrückt und wie sie in unserer Satzung als ein Vereinszweck aufgeführt ist.

Foto: Thomas Dimroth

Das Museum der Universität engagiert sich durch die Zusammenarbeit mit zahlreichen Partnern im Rahmen des „Museums für alle“ dafür, möglichst vielfältige Vermittlungsangebote zu entwickeln und auch Menschen mit Behinderung gewinnbringende Kunsterlebnisse zu ermöglichen.

Insbesondere durch die Einwerbung von Drittmitteln und Mitwirkung an neuen inklusiven Konzepten fördern wir als Freunde des Museums der Kunst und Kulturgeschichte die Erarbeitung von Angeboten für Menschen mit Behinderungen. Im Jahr 2018 haben wir den „Jürgen-Markus-Preis: Marburg barrierefrei“ in Höhe von 15.000 € verliehen bekommen. Das Preisgeld haben wir genutzt, um gemeinsam mit Menschen mit Behinderung Barrieren im Kunstmuseum abzubauen. Seit April 2022 steht im Zentrum unserer Inklusions-Arbeit das Projekt “Museum für alle – Türen öffnen für Menschen mit Behinderung”, das von der Aktion Mensch gefördert wird. Im durch die Sanierung und Modernisierung der letzten Jahre baulich barrierefreiem Kunstmuseum wird die Sammlung noch leichter zugänglich gemacht werden. Wir engagieren uns dafür, dass Menschen, die wegen ihrer Behinderung benachteiligt sind und es z.B. wegen Blindheit oder Einschränkungen ihrer Sehfähigkeit schwerer haben, sich mit Kunst und Kulturgeschichte zu befassen, angemessene Voraussetzungen für ihren Museumsbesuch vorfinden.

Die Freunde übernehmen bei ihrem Engagement für die Inklusion keine staatlichen Pflichtaufgaben. Die bauliche Barrierefreiheit des Kunstmuseums Marburg haben das Land Hessen und die Universität finanziert, unterstützt durch die Universitätsstadt Marburg. Wir als Verein versuchen ergänzende Mittel zu bekommen, damit das Vermittlungsangebot des Museums ausgebaut werden kann.

Folgende Angebote konnten wir im Rahmen von Förderprojekten bereits umsetzen:

  • einen Audioguide in einfacher Sprache sowie als Audiodeskription
  • Bereitstellung von Informationen zum Kunstmuseum in Leichter Sprache
  • Bereitstellung von Informationen zum Kunstmuseum in Braille-Schrift
  • Taktile Modelle und Lagepläne
  • Anschaffung eines Tablets zum Ausleihen an der Museumskasse, um Texte und Bilder zu vergrößern
  • regelmäßige Kurse und Führungen für Menschen mit und ohne Behinderung
  • Ankauf von Kunstwerken von Menschen mit Behinderung

Über das Projekt “Museum für alle” – Türen öffnen für Menschen mit Behinderung

Das Projekt hat eine Laufzeit von 2022 bis 2025 und wird von der Aktion Mensch gefördert. Ziel ist die Ermöglichung eines erfüllenden, eventreichen Museumsbesuchs für blind-, seh- und mental beeinträchtigte Menschen, die Begegnung mit Kunst und die Stärkung der Kreativität. Als kultureller Verein erkennen wir die Notwendigkeit, konsequent an inklusionsorientierten Formaten und Bedingungen zu arbeiten.

Die Benachteiligung von blinden- und sehbehinderten Menschen im Museum soll durch neue Wege in der Kunstvermittlung mit Hilfe von akustischen, riechbaren und taktilen Zugängen verringert werden.

Kulturelle Teilhabe für Menschen mit kognitiven Einschränkungen und/oder Lernschwierigkeiten soll darüber hinaus über Angebote in einfacher Sprache ermöglicht werden.

Unsere offiziellen Kooperationspartner*innen sind:

  • die Deutsche Blindenstudienanstalt Marburg (blista e. V.)
  • das Lebenshilfewerk Marburg-Biedenkopf e.V.

Eine Vernetzung mit anderen lokalen und regionalen Vereinigungen und Institutionen  der Behindertenhilfe und Behindertenselbsthilfe ist beabsichtigt oder bereits erfolgt und soll in den nächsten Jahren weiter gestärkt werden.

Führungen und Workshops

DAS KUNSTGEBÄUDE – Ertastet, bewegt und erzählt

Gezeigt wird eine Frau, die ein Tastmodell in den Händen hält.

Das Kunstgebäude ist ein besonderer Ort im Herzen der Stadt Marburg. Ein 90-minütiger Rundgang lädt Interessierte, sehende und blinde Personen zum Erfahren, Tasten und Diskutieren ein. Die architektonischen Highlights werden im gebauten Material und anhand von Modellen erfahrbar. Ein Projekt in Zusammenarbeit mit der Deutschen Blindenstudienanstalt e.V. in Marburg. Der Rundgang wird wiederkehrend angeboten.

Herausforderung Malerei! Der Schwälmer Tanz

Dieses großformatige Gemälde von Carl Bantzer präsentiert das Kunstmuseum an zentraler Stelle. Wie kann es gelingen, das berühmte Werk einem sehenden und blinden Publikum zu erschießen? Taktile und akustische Hilfsmittel werden die gemeinsame Annäherung im Gespräch unterstützen. Die Führung wird wiederkehrend angeboten.

Rückblick

Kunstwerk aus dem Atelier Goldstein, Frankfurt

Zur Wiedereröffnung am 21. Oktober 2018 – nach seiner siebenjährigen Sanierung – haben wir dem Kunstmuseum Marburg eine Arbeit der Künstlerin Perihan Arpacilar (*1949) geschenkt.

Horst Piringer und Dr. Christoph Otterbeck bei der Überreichung des Werkes von Perihan Arpacilar

Beim Festakt zur Wiedereröffnung des Museums am 16. Oktober 2018 wurde es von Horst Piringer, Vorsitzender der Freunde des Museums, dem Museumsdirektor Dr. Christoph Otterbeck überreicht. Das Kunstwerk gehört zu einem Zyklus von „Selbstbildnissen“ berühmter Künstler, die von der Künstlerin angefertigt wurden. Perihan Arpacilar arbeitet gemeinsam mit derzeit 16 weiteren Künstlerinnen und Künstlern im europaweit angesehenen Atelier Goldstein der Lebenshilfe Frankfurt für Menschen mit Handicap. Das von uns ausgewählte Kunstwerk ist ein beredtes Zeichen dafür, dass behinderte Künstler ganz selbstverständlich zu den Kunstschaffenden dieses Landes gehören und ihre Werke Teil eines „Museums für alle“ sind.

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Türen öffnen – inklusives Kunstmuseum Marburg

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